Recycled

PRINZ & PRINZESSIN GLOCKE!

20. Februar 2007

Skandaloid Vintage
Streng wissenschaftliche Untersuchungen und perfide empirische Tests im Bekanntenkreis haben Folgendes ergeben: 97% aller Männer, die eine neue Digitalkamera erworben haben, fotografieren ihren Zepedäus. Und zwar als eines der ersten 20 Motive.

Es scheint gewisse Dinge zu geben, denen man sich selbst bei aller Disziplin nicht entziehen kann. Dazu gehört auch, dass Menschen, die zum ersten Mal vor einer Webcam sitzen, schwachmatisches Zeug treiben. Insbesondere früher, weit vor der Jahrtausendwende, als Webcams noch etwas total Exotisches und Aufregendes waren. Viele unserer Besucher werden sich an diese Zeit vermutlich nicht erinnern können. Für sie war zu dieser Zeit das Spannendste ein Löffel voller Milupa-Frühstücksbrei.

Heutzutage machen sich täglich Millionen Menschen vor ihren Webcams zum Affen und laden das Ergebnis auch noch freiwillig auf Plattformen wie YouTube & Co. hoch. Damit jeder an ihrem ungezügelten Ego-Wahn teilhaben kann. Es können ja nicht alle Gestörten bei uns im Ministerium mitmachen…

Ein liebgewordener Vertreter der Old-School-Blamierer wäre zunächst unser Freund im folgenden Film – Prinz Glocke. Prinz Glocke, der offensichtlich diesen Namen trägt, weil er einen an der Glocke hat, hatte kurz vor Aufnahme dieses Films etwas Tolles entdeckt. Der Typ auf dem Monitorkontrollbild – Das war ja er selbst! Und das freute ihn ganz, ganz wahnsinnig. So wahnsinnig, dass er im Anschluß eine komplette Kleenex Box benötigte, um die Sauerei in den Griff zu bekommen. Hier also einer der Pioniere der Webcam-Peinlichkeit:

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Doch auch Frauen konnten sich dem neuen Medium und seinem Reiz, sich zum tierischen Vorfahren zu machen, nicht entziehen:

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Prinzessin Glocke, die ihren Namen aus ebenso naheliegenden Gründen führte, tat einen wichtigen Schritt in Richtung Emanzipation. Warum sollten sich nur Männer lächerlich machen? Eben. Und sie machte keinen schlechten Job, das muss man dem jungen Ding lassen.

Spürt Ihr die Unschuld, die von diesen Filmen ausgeht? Ja… Damals gab es noch keine Amokläufe in Schulen, von denen die Öffentlichkeit erfahren hätte. Keine Handykameras und selbstgemachte Gewaltvideos. Das waren noch Zeiten! Und dazu ein Glas Chantré! [sic-PA]

Kleiner Nachtrag:
Schön und gut. Selbst, wenn unsere Gefühle etwas pathetisch erscheinen mögen und die beiden Filme einen heute wahrlich nicht mehr vom Hocker hauen: Spielt mal beide gleichzeitig ab und stellt Euch vor, die pubertierenden Teenager würden miteinander kommunizieren. Sieht lustig aus.

BLACK EXPLOITATION!

16. Februar 2007

Skandaloid Vintage
Le temps de sentir l’odeur SUPER TIMOR les insectes sont déjà morts.
Nun ja. Dasselbe hätte man den Machern dieses unsäglichen Werbespots auch gewünscht – Kurz was Komisches riechen und im gleichen Moment tot umfallen. Aber au contraire, liebe Mitleidenden. Im wahren Leben haben die Betreffenden wahrscheinlich noch einen Preis nach dem anderen für ihren „lustigen Spot“ gewonnen. Doch macht Euch selbst kurz ein Bild:

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Wir schrieben [damals] zu diesem Film:

So sieht er aus, der alltägliche Rassismus im Frankreich der 80er Jahre.
Eine Schande, mitten in Europa, mitten unter uns allen!
Man kann sich förmlich diese reaktionäre Werberbrut vorstellen, wie sie in Paris in ihrem 100 Mio. Francs Büro rumsaßen und sich folgendes dachten: „Scheiße. Wir müssen einen Werbespot für Fliegenspray machen. Billig muss er sein und mit Gesang. Nehmen wir doch die Bimbos, die hier sonst saubermachen. Mit Fliegen kennen die sich doch aus, Harr, harr, harr…“

Und das Schlimmste? Genauso wird es tatsächlich gewesen sein. Aber trotz allem: Der Sound, ja der Sound ist funky! [sic-PA] Verdammt.

ABSOLUT UNSÄGLICH!

16. Februar 2007

Skandaloid Vintage
Wie [angekündigt], hier eine weitere Peinlichkeit der Vergangenheit, die uns noch heute zutiefst bewegt. Ein wunderbares Beispiel dröhntanniger Moderation und der sinnvollen Verwendung geistig beeinträchtigter Kinder im deutschen Fernsehen:

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Wir schrieben damals zu diesem Film:

Es macht wahrscheinlich gar keinen Sinn, darauf rumzureiten, wie unsäglich mies diese „Ich heirate einen Millionär“-Sendungen der letzten Wochen waren.
Wie unglaublich schlecht dieser sabbernde Werner Schulze-Erdel als Moderator ist.
Aber auf einem sollte trotzdem rumgeritten werden: Auf dieser extrem intelligenten und kaum gestörten Koblenzer „Fernsehjournalistin“ (Eigenauskunft), die den wundervollen Satz „Isch hab die Hos‘ voll!“ skandierte. Hut ab!
(Man beachte ihren echt dämlichen Gesichtsausdruck danach… Wunderbar!)

Auch wenn wir uns (vom heutigen Standpunkt aus) eloquenter zur Sachlage äussern würden – Den Kern dieser Schlimmerheit haben wir unserer Meinung nach schon damals erfasst. Man merkt: Wir mögen uns.