November 2006

UNS IST SO LANGWEILIG!

9. November 2006

Hunde wollen fliegen!Nichts ist mehr wie früher…
Es könnte wirklich mal wieder was Neues kommen. [sic-PA] Aber wir werden mit den Jahren immer genügsamer. Uns würde es sogar schon reichen, wenn mal wieder was Altes kommen würde. Die Gegenwart kann schon sehr langweilen. Ein Beispiel? Nehmen wir den mutmaßlichen Vergewaltiger Mario M. Dieser entkam vor gut 20 Stunden seinen Bewachern und stieg auf das Dach eines Gefängnisses. Und was machte er da? Nichts. Gar nichts. Einfach nur rumsitzen und uns auf den Beutel gehen. Hallo, mein Freund? Was bitte soll denn das sein? Wir wollen Entertainment, keine Pantomime!

Erinnert Ihr Euch? Früher? Da stiegen hochkrimielle [Vollprolls auf der Flucht] noch in prallbesetzte Linienbusse. Da wurde durch Innenstädte gebrettert, Journalisten Interviews gegeben und philosophische Fragen mit der Knarre im eigenen Mund diskutiert. Okay, zugegeben, die Toten und Verletzten hätte man gerne rauslassen können, aber die Action an sich ist doch kein Vergleich zu dem, was sich Verbrecher heute so leisten.

Mein Gott, Super-Mario… Hättest Du nicht eine Bombe auf dem Dach zünden können? Oder 20 Stunden am Stück schreien? Wäre es nicht drin gewesen, mindestens alle 15 Minuten so zu tun, als ob Du springen würdest? Für die Spannung. Wäre es Dir nicht möglich gewesen, uns etwas über die Frage nach dem Leben, dem Universum und den ganzen Rest mitzuteilen? So wie damals Hans-Jürgen Rösner. Hättest Du nicht wenigstens erfrieren können? Nein. Nichts davon. Langweilig. Und überhaupt: Was müssen wir auf dem beigefügten Screenshot lesen? „Kälte und Verhandlungen hatten ihn zermürbt“. Junge, Junge. Unsere Großväter sind ohne Arme und Beine durch die eiskalte Wolga geschwommen und haben dabei noch „dem Russen“ den Kopf abgebissen. Und dieses feige Patschnaßgerät ist schon durch ein bisschen Laberei und kalten Windhauch zermürbt. Unabhängig von seinem eventuellen Strafmaß für die Vergewaltigung sind wir deshalb dafür, diese Lusche für seine schlechte Performance in die skandaloiden Steinbrüche zu verlegen. Lebenslang. Da gibt es keine Dächer. Wenn er will, kann er dort den ganzen Tag auf Kiesel steigen. Interessiert kein Schwein.

Wir gehen jetzt einen Pausenkaffee trinken. Vielleicht wird das ja spannend.

DIE 4 VON DER SCHLAUSTELLE!

8. November 2006

SchnelldenkerDröhntannen, schnittfrisch.
Seit nun schon einigen Jahren liegt in der Firma, in der wir erfolgreich unser Dasein fristen, ein Magazin auf der Toilette. Und wir reden jetzt nicht von Schweineheften für Erwachsene oder einem profanen Rainbow-Blättchen. Nein, bei uns ist alles so gepflegt und nobel, dass man selbst auf dem Abort die Zeitschrift Der Feinschmecker liest. Im Grunde ist das schon obskur genug und man könnte den Beitrag direkt hier abbrechen. Wer beschäftigt sich schon beim heutigen Stoffwechsel bereits mit den hochklassigen Leckereien für den Stoffwechsel von morgen? Nur Minister der Schlimmerheit. Aber darum geht es gar nicht.

Wir lesen also schon seit vielen, vielen Monaten jeden Tag mindestens einmal diese Zeitschrift. Und jedes Mal auf’s Neue bleiben wir bei diesem Bild mit dieser Bildunterschrift hängen. Und lachen uns schlapp. Wir haben geschworen, es irgendwann zu scannen und als Dank für die Lacher online zu stellen. Und diesen Schwur lösen wir hiermit ein…

Es mag an unserem simplen Intellekt liegen. An unserer niedrigen Humorschwelle. An unserem Faible für Kretins aller Art. Aber wir können uns nicht helfen. Es ist einfach zu geil. Man sehe sich die vier Waldstrategen, die ihren Dorfpfarrer umringen, ganz genau an. Mal ehrlich: Ob sie ihm wirklich zuhören? Dies würde ja eine Form von Bewußtsein voraussetzen und da haben wir so unsere berechtigten Zweifel. Im Grunde sind wir uns gar nicht sicher, ob die Herren überhaupt lebendig sind. Die meisten wirken eher so, als hätte das jahrelange Inhalieren von Unkraut-Ex ihr Hirn zum totalen Rückzug gezwungen und nur noch leere Körperhülsen zurückgelassen.

Vielleicht sehen wir das alles aber auch wieder viel zu überspitzt. Zu bosartig. Zu chauvinistisch. Gut möglich. Wir sind ja bekannt dafür, ganz böse Glashaussteinewerfer zu sein. Und heute haben wir sowieso keine gute Laune, weil eine Ministeriums-Sitzung aufgrund von Schlimmerheit geplatzt ist. Von daher lassen wir es einfach mal damit bewenden und überlassen die weitere Bewertung Eurer wohlfeinen Laune. Ihr werdet schon sehen, was Ihr davon habt…

Nachtrag:
Wir sind eben von einer hochgeschätzten Intellektuellen (die nebenbei auch noch wahnsinnig attraktiv ist) auf einen Umstand aufmerksam gemacht geworden, der uns Geisteszwergen gar nicht gewahr wurde. Dieses Bild zeigt nebenbei nämlich noch ganz wunderbar die Kluft zwischen dem adipösen katholischen Nichtstuer und dem einfachen Hilfsproletarier. Der eine futtert sein Geld und die anderen verdienen Geld, damit er futtern kann. Wie sich diese Arbeitsteilung auf den Körperbau auswirkt, wird selbst Laien bei Betrachten des Bildes sofort offenbar. Danke für diesen Gedankenanstoß!

Und noch ein Nachtrag…
(Folgender Text erreichte uns via eMail und wir möchten ihn Euch nicht vorenthalten):

Servus Team,
Der Blitz wird euch beim Scheißen treffen wenn ihr über unseren ehrwürdigen Weinpfarrer Denk und seine Jünger herzieht.

Die Jungs da reden vom WEIN!

Eurer lustfeindlichen Gesinnung kann man das Buch „Der Weinpfarrer Denk“ empfehlen.

Rezessionen:
„Wie aus Hans Denk, dem Pfarrer von Albrechtsberg, „Don Promillo“ oder die „Weinnase Gottes“ wurde, der auf dem glatten Society- Parkett Wiens mit bischöflicher Billigung sein Rebensaft-Evangelium „Wein ist nicht nur Getränk, sondern ein Mysterium des Lebens“ verkündet: fruchtig geschriebener Inhalt eines Büchleins von Bernulf Bruckner, das den schlichten Titel „Weinpfarrer Denk“ trägt und das Ergebnis mehrerer „Beichtgespräche“ ist, die der Priester bei dem Publizisten ablegte.
Ein Must für alle, die Vino und Denk lieben!“

„… wirkliche Sünden werden in dem Buch freilich nicht preisgegeben – bestenfalls die bei oberflächlicher Betrachtung etwas lasterhaft anmutende Trinkgewohnheit eines Pfarrers, der nie Wasser, sondern immer nur Wein predigt. Als ihn ein Journalist einmal fragte, ob er als bescheidener Seelsorger beim Konsumieren teurer Weine nicht ein schlechtes Gewissen bekomme, antwortete Denk trocken: „Ich glaube, der Chef sieht es sehr gerne, wenn es seinem Bodenpersonal gutgeht“.

Zur Absolution würde ich drei Grüne Veltiner und einen Riesling Smaragd vom FX Pichler verordnen.

Grüsse aus dem Österreich,

Stefan G.

CALIFORNIA-GELB!

6. November 2006

Das geht ins Auge...Wahrheit, Wahrheit – Nichts als Wahrheit…
Bei Gott. Welchem auch immer. Wir sind echt nette Kerle. Gebildet, geschliffen, im Prinzip freundlich zu Jedermann. Wir wollen niemandem auf den Keks gehen und freuen uns über jeden, der uns nicht auf den Keks geht. Deswegen freuen wir uns übrigens auch so selten. Aber das ist eine andere Geschichte. Fest steht, dass wir wirklich viel Wert auf friedliche Koexistenz zu anderen Menschen legen. Jedem Tierchen sein Plaisirchen. Und da erwarten wir einfach eine gewisse Gegenseitigkeit.

Ganz Onkel Kant und seinem putzigen Imperativ der [kategorischen] Sorte verpflichtet, versuchen wir, uns niemals über andere Menschen lustig zu machen. Nur, weil sie absolut bescheuert aussehen. Nur, weil sie so völlig anders sind. Nur, weil sie nicht dem gängigen Mustern entsprechen. Wir sind echt coole [Fonzies], die keinem was zuleide tun.

Aber dieses eine Mal müssen wir über den Schatten der Gutmenschlichkeit springen. Ein Feuerwerk der Boshaftigkeit abfeuern. Lachgummi geben.

Einfach mal rauslassen, was wir so denken. Auch, wenn es unter Umständen einen anderen Menschen verletzt. Ihn in seiner Ehre kränkt. Wunden aufreisst. Noch bleibendere Schäden als ohnehin schon hinterlässt.

Okay: Hör zu, Baby. Ganz unter uns Körperbildern. Ehrlich – Die Werbebanner im Hintergrund sehen voll Scheiße aus. Im Ernst. Das macht alles kaputt. Du, Heinz, ja Du – Du siehst natürlich fantastisch aus. [sic-PA]

Hoffentlich kommen wir dafür jetzt nicht in den Himmel… ;)